Schiurlaub mit dem Lastenrad ?
Macht es Sinn mit dem E-Lastenrad in den Winterurlaub zu fahren? Diese Frage stellte ich mich vor dem Weihnachtsurlaub und hier sind meine Erfahrungen:
Teil 1) Wie es kam:
Über Weihnachten haben wir eine Woche in einer Ferienwohnung auf der Tschengla oberhalb vom Bürserberg verbracht. Angereist sind zwar die meisten von uns mit dem Taxi und am Hinweg hatten wir eine Ladung Gepäck und Verpflegung mit einem Leihauto hingebracht.
Am Tag der Anreise gab es gerade reichlich Neuschnee, daher war gar nicht so klar ob oder wie wir das Rad nutzen würden. Doch ganz ohne Verkehrsmittel eine Woche am Berg zu verbringen, konnte ich mir auch nicht vorstellen.
„Wie gehen wir dann einkaufen? Und was ist wenn man nachts ein krankes Kind ins Krankenhaus bringen muss?“ – Man kennt die Argumente von Diskussionen ob es möglich ist ohne Auto zu leben.
Teil 2) Wie es ging:
Während Frauen und Kinder mit dem Taxi zur Ferienwohnung gebracht wurden bin ich mit dem E-Lastenrad und kleinem Gepäck mit dem Berg hinauf gefahren. Das Höhenprofil schien unspektakulär, doch wie ich feststellen musste, hätte ich besser die Hauptstraße genommen die von Autos frequentiert wird denn diese wird auch geräumt. Stattdessen hatte ich eine Nebenstraße die zwar autofrei ist, allerdings auch mit einer dickeren Schneefahrbahn, die in Kombination mit der Steigung kaum bewältigbar war. Die Schiebehilfe leistet in diesem Fall gute Hilfe.
Zwischen Ferienwohnung, Winterwanderweg und Rodelbahn leistete das Rad jedoch gute Dienste und ermöglichte mit 2 Kindern zum Ausgangspunkt der Ausflüge zu kommen. Schneefahrbahn war mit dem Schwalbe Spikereifen vorne und dem Winter Premium Reifen hinten kein Problem. Etwas griffigere Pedale wären aber sicher wünschenwert gewesen, die würde ich beim nächsten mal auf jeden Fall wechseln.
Das Rad:
Riese & Müller Load4 75 mit Gates Riemenantrieb, Enviolo Automatiq (custom made)
Bereifung: Schwalbe Marathon 55-406
Continental Winter PremiumII 55-559
Teil 3) Die Abreise
Sonntag nachmittag merkt man den Urlauberwechsel auch auf der Straße hinunter nach Bürserberg und Bludenz. Die Straßen sind inzwischen wieder „aper“ und salznaß. Diesmal ist das Lastenrad mit zwei Packtaschen am Gepäckträger und vorne bis oben hin beladen, um die 40-50 kg Zuladung. Hinunter geht es sowieso schneller und ab Bürserberg ist der Kolonnenverkehr so langsam dass ich in der Autokolonne bequem mitfahren kann. Kurz nach Bürserberg tauchen wir in den Invers-Wetterlage-Tiefennebel ein, nach der Abzweigung Bürs/Autobahn wird die Strasse wieder frei.
Mit dem E-Lastenrad fahre ich noch bequem bis zum Bahnhof Bludenz, von dort geht es dann mit dem Rest der Familie mit der S-Bahn weiter nach Hause, doch bis das Taxi den Weg vom Berg herunter kommt dauert es noch eine ganze Stunde.
In diesem Fall war das Rad wieder ein schnelles und praktisches Verkehrsmittel!
Und wie die Erfahrung zeigt lohnt es sich immer ein E-Cargobike dabei zu haben.